Sonntag, 7. Juni 2015

Pfadfinder-Nachtspiel endet in Unwetterübung

Die Pfadfinder Herscheid haben sich am 05. Juni 2015 in den Wald begeben, um dort, wie so oft, ihr Nachtspiel zu spielen. Hierbei werden zwei gleichgroße Teams auf zwei gleichgroße Waldgebiete eingeteilt. Ziel war es, die Flagge des anderen Teams zu stehlen und zur Basis zu bringen, welche eine Schutzhütte darstellte. Es konnten auch Punkte gesammelt werden, indem ein Spieler in seinem Gebiet einem anderen Spieler ein Armband stiehlt, wozu er den Gegenspieler fangen musste. Die Punkte sollten am Ende ausgewertet werden,- doch dazu sollte es nicht kommen.

Am 05. Juni 2015 brachen die Pfadfinder Herscheid auf in den Wald, um das Nachtspiel zu spielen. Gestartet wurde gemeinsam am Kirchplatz in der Gartenstraße um 17:30 Uhr. Die Pfadfinder haben neben ihrem eigenen Gepäck, wie Iso-Matten und Schlafsäcke, noch weitere Gepäckstücke wie Schnur, Getränke und Gewebe-Planen für das Spiel tragen müssen, was bei 29°C eine erstaunliche Leistung war.

Nach ca. einer halben Stunde kamen die jungen Natur Begeisterten an der Schutzhütte an und mussten erst einmal verschnaufen. Die Teams bestanden insgesamt aus 11 Pfadfindern und einem Schiedsrichter an der "Basis". Durch ein Losverfahren wurden nun die Gruppen aufgeteilt und durch den Münzwurf die Gebiete vergeben. Nun hieß es schnell zu sein. Eine Stunde hatten die Kinder und Leiter Zeit in ihrem Gebiet eine geeignete Stelle zu finden um sowohl die Flagge zu verstecken, als auch ein Lager zu bauen, welches vom Gegner am Besten nicht so schnell entdeckt wird. 

Und dann begann das Spiel. Gegen 20:30 Uhr durften die Teams beginnen zu kriechen, spionieren
und stibitzen. Viele der Kinder haben sich unter anderem durch die Kleidung gut getarnt, um nicht im gegnerischen Gebiet gesehen zu werden; denn hier waren sie selber Machtlos. Sie konnten zwar selber gefangen werden, aber selbst keinen anderen fangen. Nur die Fahne durfte hier gestohlen werden. Und so entwickelten die Teams eigene Strategien und Kommunikationsmöglichkeiten, um das Camp des anderen Teams ausfindig zu machen. 

Gegen 23 Uhr wurde es so dunkel, dass häufig Taschenlampen in Gebrauch waren. Zwar war die Nacht so hell, dass Umrisse ohne Taschenlampe erkennbar waren, doch manche Wälder waren einfach zu dicht und zu düster. Doch Obacht! Wer sich selbst den Weg erleuchtet kann auch von anderen gesehen werden. So hieß es wieder eigene Strategien zu entwickeln. 

Und so begann das spiel aufregend und voller Erwartung, wer wohl die meisten Punkte, und somit den Sieg, holen würde. Doch dies sollte noch nicht die größte Aufregung gewesen sein. Gegen 01:00 Uhr Nachts begann es verdächtig in den Wolken zu zucken und zu grummeln. Die ersten Kinder erkannten die Lage sofort und suchten Schutz in der Hütte. Bald waren alle Mitspieler dort versammelt und die Leiter entschieden dort erst einmal das Unwetter abzuwarten, da das freie Bewegen im Wald zu gefährlich gewesen wäre. Die Kinder wussten genau, dass sie nun genau die Anweisungen der Leiter befolgen mussten. Zum Schutz begaben sich alle in eine Schutzhaltung, um einem durch den Boden zuckenden Blitz im Zweifelsfall wenig Angriffsfläche bieten zu können. 

Die Pfadfinder harrten gut 1,5 Stunden in der Hütte aus und blieben ruhig, was in einigen Momenten gar nicht so einfach war. Ungefähr drei Mal schlugen Blitze unweit der Gruppe ein und das laute Krachen wird ihnen noch lange in Erinnerung bleiben. Während sie darauf warteten, dass das Unwetter weit genug weg war, lernten sie noch viel über das richtige Verhalten bei Unwetter und haben sich über ihre Erfahrungen und ihr Wissen rege ausgetauscht. Das Spiel musste leider aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden, und als das Gewitter eine halbe Stunde lang nicht näher gekommen ist, begaben sich alle auf den Weg zu den Eltern, - auf den Weg nach Hause. Dieses ruhige Ende war ausschließlich den Kindern zu verdanken, welche in dieser schwierigen Situation ruhig geblieben sind und den Anweisungen der Leiter Folge geleistet haben.

So hat das Nachtspiel ein gutes Ende genommen. Und diese Erfahrung kann unseren Pfadfindern und Pfadfinderinnen keiner nehmen.  Auch wenn es keinen Sieger gab, so bleiben doch alle Gewinner.

Bericht: Sarah Deitmerg